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REVOSax - Recht und Vorschriftenverwaltung Sachsen

Verordnung des Regierungspräsidiums Chemnitz über das Verbot der Prostitution zum Schutz der Jugend und des öffentlichen Anstandes in Zwickau

Vollzitat: Verordnung des Regierungspräsidiums Chemnitz über das Verbot der Prostitution zum Schutz der Jugend und des öffentlichen Anstandes in Zwickau vom 5. November 1997 (SächsGVBl. S. 651), die durch die Verordnung vom 17. Januar 2002 (SächsGVBl. S. 98) geändert worden ist

Verordnung
des Regierungspräsidiums Chemnitz
über das Verbot der Prostitution zum Schutz der Jugend und des öffentlichen Anstandes in Zwickau

Vom 5. November 1997

Rechtsbereinigt mit Stand vom 13. März 2002

Aufgrund des Artikels 297 des Einführungsgesetzes zum Strafgesetzbuch (EGStGB) vom 2. März 1974 (BGBl. I S. 469), zuletzt geändert am 24.03.1997 (BGBl. I. S. 594) in Verbindung mit § 2 der Verordnung über das Verbot der Prostitution vom 10. September 1991 (SächsGVBl. S. 351) wird zum Schutz der Jugend und des öffentlichen Anstandes durch das Regierungspräsidium Chemnitz folgendes verordnet:

§ 1

1In der Stadt Zwickau ist es innerhalb der wie folgt begrenzten Gebiete verboten, die Prostitution anzubahnen oder ihr nachzugehen:

1. Stadtzentrum

Gesamter Bereich innerhalb des Gebietes entlang der Zwickauer Mulde von der Eckersbacher Brücke bis zur Glück-Auf-Brücke, von der Glück-Auf-Brücke entlang des Dr.-Friedrichs-Ringes bis zur Einmündung der Teichstraße, von der Teichstraße bis zur Einmündung in die Humboldtstraße, die Humboldtstraße entlang bis zur Einmündung in die Planitzer Straße, die Planitzer Straße bis zur Kreuzung mit der Eisenbahnbrücke der Eisenbahnlinie Hauptbahnhof Zwickau-Pöhlwaldsiedlung entlang dieser Eisenbahnlinie bis zur Kreuzungsbrücke mit der Reichenbacher Straße, von der Kreuzungsbrücke der Deutschen Bahnlinie mit der Reichenbacher Straße in einer Linie an der östlichen Gebäudemauer des Hauptbahnhofes entlang bis zur Kreuzung mit der Eisenbahnlinie der Deutschen Bahn vom Hauptbahnhof zum Haltepunkt Zwickau-Pölbitz, entlang dieser Bahnlinie bis zur Kreuzungsbrücke mit der Werdauer Straße, die Werdauer Straße entlang bis zur Lutherstraße, von der Lutherstraße bis zur Konradstraße, von der Einmündung der Konradstraße in die Crimmitschauer Straße entlang bis zur Einmündung in die Lessingstraße, die Lessingstraße entlang bis zur Einmündung in die Leipziger Straße und die Leipziger Straße bis zur Einmündung in die Kolpingstraße, die Kolpingstraße bis zur Eckersbacher Brücke; ferner die westlich dieses Gebietes gelegenen Restabschnitte der Carolastraße und der Konradstraße.

2. Wohngebiet Eckersbach

Eckersbacher Höhe, Scheffelstraße zwischen Auerbacher Straße und Kosmonautenstraße, Sputnikweg, Wostokweg, Lunikweg, Kosmonautenstraße, Astronomenweg, Weitblick, Lichtweg, Komarowstraße, Baikonurweg, Progreßweg, Salutstraße, Max-Planck-Straße, Stauffenbergstraße, Otto-Hahn-Straße, Heisenbergstraße, Albert-Funk-Straße, Lise-Meitner-Straße, Zeppelinstraße, Dr.-Theodor-Neubauer-Straße, Dietrich-Bonhoeffer-Straße, Moltkestraße, Carl-Goerdeler-Straße, Makarenkostraße, Sternenstraße zwischen Albert-Funk-Straße und Astronomenweg, Otto-Lilienthal-Weg.

3. Wohngebiet Planitz

Neuplanitzer Straße, Zaanstader Straße, Findeisenweg, Thorezweg, Hans-Soph-Straße, Jablonecer Straße, Allendestraße, Otto-Riedel-Straße, Dortmunder Straße, Pestalozzistraße, Rudolf-Breitscheid-Straße, Ludwig-Krebs-Weg, Hermann-Krasser-Straße, Marchlewskistraße, Gerhart-Hauptmann-Straße, Ricarda-Huch-Straße, Mottelerstraße, Heinrichstraße, Erich-Mühsam-Straße, Eduard-Soermus-Straße, Breite Gasse, Leibnitzstraße, Kantstraße, Zwickauer Straße zwischen Kantstraße und Wilhelm-Stolle-Platz.

4. Wohngebiet Marienthal

Robinienweg, Baumhaselweg, Pappelweg, Kastanienweg, Platanenweg, Rotdornweg, Eschenweg, Joliot-Curie-Straße, Lion-Feuchtwanger-Straße, Bertolt-Brecht-Straße, Martin-Andersen-Nexö-Straße, Maxim-Gorki-Straße, Jacobstraße zwischen Joliot-Curie-Straße und Julius-Seifert-Straße, Fritz-Heckert-Straße, Richard-Holz-Straße, Ludwig-Erhard-Straße, Julius-Seifert-Straße zwischen Martin-Andersen-Nexö-Straße und Fritz-Heckert-Straße.

5. Ortsteil Hartmannsdorf

6Dorfstraße, Am Damm, Gartenweg, Grüner Weg, Am Walde, Am Kiesberg, Nichzenhainer Weg, Deubritzer Weg, Harthstraße.

6. Ortsteil Rottmannsdorf

Grundstraße, Lupinenweg, Mühlenweg, Niedercrinitzer Straße, Rottmannsdorfer Hauptstraße, Talblick, Voigtsgrüner Straße.

7. Ortsteil Crossen/Schneppendorf

Alte Dorfstraße, Altenburger Straße, Am Berg, Am Birkengrundbach, Am Marktsteig, Bergweg, Berthelsdorfer Straße, Crossener Kirchsteig, Ernst-Otto-Straße, Jüdenhainer Straße, Kiesweg, Kirchstraße, Korbweg, Kurzer Weg, Lange Straße, Mittelstraße, Niederhohndorfer Straße, Paul-Leonhardt-Straße, Pölbitzer Weg, Rathausstraße, Rudolf-Ehrlich-Straße, Am Angerberg, Schneppendorfer Straße, Straße der Einheit, Teichweg, Waldweg, Weidenstraße, Zwickauer Straße.

2Die genannten Straßen, Anlagen, Plätze und Eisenbahndämme sind Teile des Sperrgebietes, soweit sie es begrenzen.

§ 2

1Im übrigen Stadtgebiet ist es verboten, auf öffentlichen Straßen, Wegen, Plätzen, öffentlichen Anlagen und an sonstigen Orten, die von dort aus eingesehen werden können, die Prostitution anzubahnen oder ihr nachzugehen. 2Dasselbe gilt in einem Bereich von 200 m Radius um Orte, an welchen Kirchen, Kirchgemeindezentren, Kinder- und Freizeiteinrichtungen, Schulen, Krankenanstalten oder Seniorenheime errichtet sind.

§ 3

(1) 1Ordnungswidrig handelt, wer einem durch die §§ 1 und 2 dieser Verordnung erlassenen Verbot, der Prostitution an bestimmten Orten nachzugehen, zuwiderhandelt. 2Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße bis zu 1 000 EUR geahndet werden (§ 120 OWiG).

(2) Wer einem durch diese Verordnung erlassenen Verbot, der Prostitution an bestimmten Orten nachzugehen, beharrlich zuwiderhandelt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 180 Tagessätzen bestraft (§ 184 a StGB).

(3) Wer der Prostitution

1.
in der Nähe einer Schule oder anderen Öffentlichkeit, die zum Besuch von Personen unter 18 Jahren bestimmt ist, oder
2.
in einem Haus, in dem Personen unter 18 Jahren wohnen, in einer Weise nachgeht, die diese Person sittlich gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft (§ 184 b StGB).

(4) Andere Ordnungswidrigkeits- oder Strafvorschriften bleiben hiervon unberührt.1

§ 4

(1) Diese Verordnung tritt am Tage nach ihrer Verkündigung in Kraft.

(2) Die Verordnung des Regierungspräsidiums Chemnitz vom 4. Mai 1992 (SächsGVBl. S. 305) in der Fassung der Bekanntmachung vom 2. Juli 1993 (SächsGVBl. S. 789) wird aufgehoben.

Chemnitz, den 5. November 1997

Regierungspräsidium Chemnitz
Der Regierungspräsident
Altensleben

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Verweis auf Bundesgesetze

    Fundstelle und systematische Gliederungsnummer

    SächsGVBl. 1997 Nr. 22, S. 651
    Fsn-Nr.: 34-2.1

    Gültigkeitszeitraum

    Fassung gültig ab: 13. März 2002

    Vorschrift außer Kraft seit:
    27. November 2019