Verordnung 
 
       des Sächsischen Staatsministeriums
 für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten 
 über das Aussetzen von Wild 
 (WildaussetzungsVO)  
 
      Vom 8. November 1993
Aufgrund von § 35 Abs. 3 des Sächsischen Landesjagdgesetzes (SächsLJagdG) vom 8. Mai 1991 (SächsGVBl. S. 67) wird im Einvernehmen mit dem Staatsministerium für Umwelt und Landesentwicklung verordnet:
  § 1 
 Aussetzen von Wild  
 
      (1) In der freien Natur darf nur mit vorheriger Genehmigung der obersten Jagdbehörde ausgesetzt werden
| Nr. | Kategorie | Arten | 
|---|---|---|
| 1. | Haarwild: | Gamswild, Rot-, Dam- und Muffelwild, Elchwild, Luchs, Wildkatze, Sumpfbiber (Nutria), Fischotter; | 
| 2. | Federwild: | Großtrappe, Kolkrabe, Greife, Falken, Rebhuhn, Auerwild, Birkwild, Rackelwild, Haselwild, Wachtel, Höckerschwan, Wildgänse und Wildenten. | 
§ 35 Abs. 2 Satz 1 SächsLJagdG bleibt unberührt.
(2) Bei den Wildarten Gamswild, Elchwild, Luchs, Wildkatze, Fischotter, Sumpfbiber (Nutria), Auerwild, Birkwild, Rackelwild, Haselwild, Wachtel, Großtrappe, Greife und Falken entscheidet die oberste Jagdbehörde im Einvernehmen und bei den Wildarten Wildgänse, Wildenten und Höckerschwan im Benehmen mit der obersten Naturschutzbehörde.
(3) Zu den Wildarten Greife, Falken, Wildgänse und Wildenten zählen die in § 2 Abs. 1 Nr. 2 des Bundesjagdgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 29. September 1976 (BGBl. I S. 2849), zuletzt geändert durch Anlage I Kapitel VI Sachgebiet F Abschnitt II Nr. 1 des Einigungsvertrages in Verbindung mit Artikel 1 des Gesetzes vom 23. September 1990 (BGBl. II S. 885), genannten Tierarten.
  § 2 
 Ordnungswidrigkeiten  
 
      Nach § 58 Abs. 1 Nr. 13 SächsLJagdG kann mit Geldbuße belegt werden, wer ohne vorherige Genehmigung vorsätzlich oder fahrlässig eine der in § 1 Abs. 1 Satz 1 genannten Wildarten aussetzt.
  § 3 
 Inkrafttreten  
 
      Diese Verordnung tritt am Tage nach ihrer Verkündung in Kraft.
Dresden, den 8. November 1993
Der Staatsminister für 
      
 Landwirtschaft, Ernährung und Forsten
      
 Dr. Rolf Jähnichen